Wei­ßen­stadt hat einen Kurwald

Weißenstadt beteiligt sich am Projekt "Wald & Gesundheit" des Bayerischen Heilbäder-Verbands und hat nun einen zertifizierten Kurwald.

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Vor rund drei Jah­ren rief der Baye­ri­sche Heil­bä­der­ver­band e.V. das Pro­jekt „Wald und Gesund­heit“ ins Leben, an dem sich die Stadt Wei­ßen­stadt als einer der 15 Pilo­tor­te in Bay­ern betei­lig­te (Mel­dung Sep­tem­ber 2019). Im Zuge des­sen wur­de ein Wald­stück in Rich­tung Schön­lind aus­ge­wählt, das zum Kur­wald ent­wi­ckelt wur­de. Zusätz­lich wird in Wei­ßen­stadt regel­mä­ßig Wald-Gesund­heits­trai­ning ange­bo­ten.

Zer­ti­fi­kats­über­ga­be in Bad Wörishofen

Mit einer Fei­er­stun­de schlos­sen der  Baye­ri­sche Heil­bä­der-Ver­band (BHV) und die Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen (LMU) ihr Pilot­pro­jekt „Wald und Gesund­heit“ am 18.Juli 2022 in Bad Wöris­ho­fen ab. Das Ergeb­nis: In Bay­ern gibt es ab sofort Kur- und Heil­wäl­der in 13 Kur­or­ten. Das Pro­jekt ist bun­des­weit ein­ma­lig. Denn die Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät erar­bei­te­te in drei­jäh­ri­ger Arbeit unter Betei­li­gung des BHV und von 15 Pilo­tor­ten ein Hand­buch für die Zer­ti­fi­zie­rung. Nach den dar­in fest­ge­leg­ten Kri­te­ri­en kön­nen künf­tig auch Wald­be­sit­zer, Gesund­heits­be­trie­be oder Nicht-Kur­or­te Wäl­der zer­ti­fi­zie­ren las­sen. Das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie för­der­te das Pro­jekt mit 347.605 Euro.

„Wir alle wis­sen: Im Wald zu sein, tut den Men­schen gut. Wäl­der spie­len eine sehr bedeu­ten­de Rol­le für Gesund­heit und Wohl­be­fin­den“, sag­te Wirt­schafts­mi­nis­ter Hubert Aiwan­ger bei der Über­rei­chung der Zer­ti­fi­ka­te. „Im asia­ti­schen Raum hat die Wald­the­ra­pie bereits eine lan­ge Tra­di­ti­on. Die­ses Poten­zi­al wol­len wir auch in Bay­ern nut­zen und mit der Aus­wei­sung der Kur- und Heil­wäl­der die posi­ti­ven Wir­kun­gen von Wäl­dern auch in schul­me­di­zi­ni­sche Behand­lun­gen integrieren.“

In Wei­ßen­stadt kön­nen Men­schen unter fach­li­cher Anlei­tung und per­sön­li­cher Betreu­ung von aus­ge­bil­de­ten The­ra­peu­ten und Trai­nern den Auf­ent­halt im Kur­wald zur För­de­rung der Gesund­heit und des Wohl­be­fin­dens erleben.

Kurwald Zertifikatsübergabe
Wirt­schafts­mi­nis­ter Aiwan­ger über­reicht Pro­jekt­ma­na­ge­rin Natha­lie Zim­mer­mann das Zer­ti­fi­kat zum Kur­wald.
v.l.n.r.: Land­rat Peter Berek, Prof.Dr.Dr. Ange­la Schuh, Natha­lie Zim­mer­mann, Hubert Aiwan­ger, Dr. Gise­la Immich, Dipl.-Ing. Eva Robl. Foto: BHV

Eine gro­ße Chan­ce für Bay­erns Heilbäder

Für den Baye­ri­schen Heil­bä­der-Ver­band sei das Pro­jekt „Wald und Gesund­heit“ ein Mei­len­stein in der Prä­ven­ti­on, sag­te der Vor­sit­zen­de des Baye­ri­schen Heil­bä­der-Ver­ban­des und Land­rat Peter Berek. „Wir erwei­tern damit unse­re ohne­hin star­ke medi­zi­nisch-the­ra­peu­ti­sche Kom­pe­tenz um ein zeit­ge­mä­ßes, wis­sen­schaft­lich-fun­dier­tes Prä­di­kat. Mit der Zer­ti­fi­zie­rung von 16 Kur- und Heil­wäl­dern in 13 Orten ist das The­ma Wald und Gesund­heit für uns noch längst nicht abge­schlos­sen. Wir haben bereits Inter­es­sen­ten für wei­te­re Kur- und Heil­wäl­der. Bedeut­sam ist, dass wir als Baye­ri­scher Heil­bä­der-Ver­band künf­tig für die Zer­ti­fi­zie­rung zustän­dig und allei­ni­ger Ansprech­part­ner sind.“

Koope­ra­ti­on mit dem Kom­pe­tenz­zen­trum für Wald­me­di­zin und Naturtherapie

  Der BHV ver­gibt in Zukunft nach erfolg­rei­cher Prü­fung das Zer­ti­fi­kat und auch das Qua­li­täts­sie­gel „Wald Gesund­heit.“ Für die Umset­zung der Zer­ti­fi­zie­rungs­prü­fung schließt der Ver­band einen Koope­ra­ti­ons­ver­trag mit dem Kom­pe­tenz­zen­trum für Wald­me­di­zin und Natur­the­ra­pie in Bad Wöris­ho­fen. Dort fin­det auch die Aus­bil­dung zum Wald-Gesund­heits­trai­ner und Wald-The­ra­peu­ten statt – bei­des Vor­aus­set­zun­gen für eine Zer­ti­fi­zie­rung, die Wei­ßen­stadt erfüllt.

Wei­te­re Kur­or­te mit Kur- und/oder Heil­wäl­dern sind Bad Wöris­ho­fen, Bad Füs­sing, Bad Kötzting, Bad Alex­an­ders­bad, Bad Bay­er­soi­en, Bad Ber­neck, Bad Birn­bach, Bad Neu­al­ben­reuth, Bad Rei­chen­hall, Bischofs­grün, Pfron­ten und Treuchtlingen.

Die Pro­jekt­lei­te­rin Prof. Dr. Dr. Ange­la Schuh von der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen sieht in die­sem Pro­jekt eine gro­ße Chan­ce für die Heil­bä­der und Kur­or­te in Bay­ern. „Das so genann­te Wald­ba­den und die Wald­the­ra­pie ent­spre­chen in unse­rer heu­ti­gen schnell­le­bi­gen Zeit dem Bedürf­nis, wenigs­tens für ein paar Stun­den der Hek­tik und dem All­tag zu ent­flie­hen und zur Ruhe zu kom­men“, so Schuh.  „Der Kur­wald als Ruheort und sei­ne Nut­zung zu gesund­heit­li­chen Zwe­cken gewin­nen dabei immer mehr an Bedeu­tung. Da die baye­ri­schen Heil­bä­der und Kur­or­te in sehr wald­rei­chen Gebie­ten lie­gen, bedeu­tet es für sie eine gro­ße Chan­ce, ihre prä­ven­ti­ve und medi­zi­ni­sche Kom­pe­tenz wei­ter auszudehnen.“

Qua­li­täts­maß­stab für Gesundheitsangebot

Mag. Gabri­el­la Squar­ra beglei­te­te für den Baye­ri­schen Heil­bä­der­ver­band die­ses inno­va­ti­ve Pro­jekt. „Wir tre­ten in Ver­bin­dung mit den natür­li­chen gesun­den Res­sour­cen, akti­vie­ren unse­re Lebens­kräf­te, rege­ne­rie­ren und stär­ken unser Immun­sys­tem. Das Pro­jekt ver­eint die neu­es­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se mit den Erfah­run­gen der Kur­or­te. Die gesun­de Wir­kung des Wal­des in Ver­bin­dung mit der gesi­cher­ten Kom­pe­tenz bedeu­ten neue Qua­li­täts­maß­stä­be auf die­sem Gebiet.“

Die Zer­ti­fi­zie­rung des Kur­wal­des erwei­tert das qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Kur­an­ge­bot in Wei­ßen­stadt.

Mehr Infor­ma­tio­nen: www​.weis​sen​stadt​.de/​w​a​l​d​g​e​s​u​n​d​h​eit

Ler­nen Sie unse­re Wald­ge­sund­heits­trai­ner und ‑the­ra­peu­ten ken­nen und erfah­ren Sie mehr über die hei­len­de Wir­kung des Wal­des in der Bro­schü­re Heil­kraft des Wal­des.

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