Berg­kris­tall Geschichte

Weißenstadt wird auch die Stadt auf "kristallenem Grund" genannt: Durch den Untergrund ziehen sich mehrere Bergkristall-Adern.

Dies ist einer von 11 Standorten der Weißenstädter digitalen Stadtführung.

Seit dem 15. Jahr­hun­dert bis ins 18.Jahrhundert hin­ein wur­den in unter­ir­di­schen Kel­lern in der Stadt Kris­tal­le abgebaut. 

Ent­ste­hung von Kristallen

Berg­kris­tal­le Wei­ßen­stadt Teil 1

Vor rund 300 Mil­lio­nen Jah­ren begann sich durch die Kol­lis­si­on der Kon­ti­nen­tal­plat­ten von Gond­wa­na und Larus­sia im Zuge der variski­schen Gebirgs­bil­dung auch das spä­te­re Fich­tel­ge­bir­ge zu heben. Aus der Tie­fe des Erd­in­ne­ren drang mit hohem Druck und hoher Tem­pe­ra­tur Mag­ma in das sich auf­fal­ten­de Gebir­ge, das schließ­lich zu Gra­nit erstarr­te. Beim Erkal­ten und in Fol­ge wei­te­rer tek­to­ni­scher Ver­än­de­run­gen ent­stan­den Ris­se und Spal­ten im Gra­nit, die sich mit Mine­ral­lö­sun­gen füll­ten. Bei fal­len­dem Druck und sin­ken­der Tem­pe­ra­tur kris­tal­li­sier­ten die­se und bil­de­ten Quarz­gän­ge, die sich mit Eisen­glim­mer, Zinn­stein oder ande­ren Mine­ra­li­en anrei­cher­ten. Unter Wei­ßen­stadt, so schreibt Güm­pel in sei­ner geo­gnos­ti­schen Beschrei­bung des Fich­tel­ge­bir­ges, befin­det sich ein strei­chen­der Quarz­gang, wel­cher sich durch das häu­fi­ge Vor­kom­men schö­ner, was­ser­hel­ler Quarz­kris­tal­le aus­zeich­net, wie sie auch am Streh­len­berg bei Markt­red­witz und bei Bern­stein vorkommen.

Das Berg­kris­tall­berg­werk in der Lan­gen Straße

Berg­kris­tal­le Wei­ßen­stadt Teil 2

1719 wur­de der in der Lan­gen Stra­ße gele­ge­ne alte Schacht des Kris­tall­berg­werks wie­der geöff­net. In rund 8 Metern Tie­fe stieß man jedoch auf star­ke Was­ser und mat­te Wet­ter, sodass es unmög­lich war, die Soh­le des Schach­tes zu ergrün­den oder die davon abge­hen­den Stol­len zu erkun­den. Des­halb begann man, den Ent­wäs­se­rungs­stol­len bei der Anger­müh­le erneut zu öff­nen. Die ers­ten 30 Meter muss­ten mit Holz aus­ge­zim­mert wer­den. Dann zeig­te sich der Stol­len rund 40 Meter weit in Rich­tung Stadt durch fes­ten Gra­nit getrie­ben. 1726 wur­de am Ende des Stol­lens ein neu­er, neun Meter tie­fer Licht- und För­der­schacht gegra­ben. Dann wur­de der Stol­len um wei­te­re 21 Meter ver­län­gert. Berg­meis­ter Johann Georg Ull­mann fer­tig­te einen Plan über die 1726 getä­tig­ten Arbei­ten, von dem sich je ein Exem­plar im Staats­ar­chiv Bam­berg und im Stadt­ar­chiv Wei­ßen­stadt erhal­ten hat. Bei der Ein­stel­lung der Arbei­ten Ende 1726 hät­te der Stol­len bis zum Kris­tall­berg­werk in der Lan­gen Stra­ße noch um etwa 260 Meter ver­län­gert wer­den müs­sen. Dem Mark­gra­fen Fried­rich erschien dies jedoch zu kost­spie­lig, zumal in Wei­her­hö­fen und in Raum­e­ten­grün wei­te­re Kris­tall­vor­kom­men ent­deckt wor­den waren, die bil­li­ger aus­zu­beu­ten waren.

Text von Harald Stark, Kulmbach

Vir­tu­el­le Füh­rung durch das ehe­ma­li­ge Berg­werk in der Innenstadt

In der Lan­gen Stra­ße war der Ein­stieg in das ehe­ma­li­ges Berg­werk in der Innen­stadt von Wei­ßen­stadt. Eine vir­tu­el­le Füh­rung kön­nen Sie hier erleben:

Vir­tu­el­le Füh­rung durch ein ehe­ma­li­ges Berg­werk in der Innen­stadt von Weißenstadt

Die­ses Berg­werk ist heu­te nicht mehr begeh­bar. Aus Sicher­heits­grün­den muss­te es ver­füllt werden.

Standort

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